Kärntner Skisport am Puls der Zeit

Herr Präsident Berger, wie sehen Sie die Qualität des Skisports in Kärnten und unserer Skischulen?

Wir haben mit Matthias Mayer einen aktuellen Olympiasieger in Kärnten - das ist ein eindeutiges Zeichen für die hohe Kompetenz unserer Skischulen und unseres Skisports. Er ist der dritte Olympiasieger im alpinen Bewerb und das ist eine großartige Sache für ein kleines Land wie Kärnten. Damit so etwas gelingt, daran sind viele beteiligt und es ist eine enorme Infrastruktur nötig - dies bieten die örtlichen Skischulen und die Skiclubs. Viele Kinder werden ausgebildet und unter ihnen gibt es potenzielle Olympiasieger. Der Kärnter Schischulverband, der Landesskiverband Kärnten und die Skiclubs bilden gemeinsam ein gutes Umfeld, wir sind stark mit unseren Möglichkeiten.

Was ist ein eindeutiges Plus des Kärntner Wintersports?

Es gibt eine ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Landesregierung, LSVK, der Skischulaufsicht, dem Skischulverband und den einzelnen Skischulen. Wir arbeiten eng zusammen und sind vor allem im Winter tagtäglich in Kontakt. Dadurch können oft bereits im Vorfeld verschiedenen Situationen viele Spannungen genommen werden, bevor es zu Problemen kommt. So können durch kurze telefonische Wege im Sinne des Gastes Entscheidungen getroffen werden. Ein konkretes Beispiel: Ausländische Gäste sind nicht immer mit dem Kärntner Skischulgesetz vertraut, speziell im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr kommt es oft zu Schwierigkeiten. Wenn wir informiert werden und Bescheid wissen, sind nach einer kurzen Überprüfung oft Aufklärung und Lösung möglich. Wir versuchen gute Lösungen zu finden - für den Gast und für die Skischulen. Überwiegend sind die Leute einsichtig.

Wodurch punkten wir bei unseren Wintergästen?

Wir bieten eine sehr hohe Qualität, vor allem auch in der Ausbildung unserer Skilehrer. Der Österreichische Skischulverband ist top und setzt immer wieder Eigeninitiativen. Es gibt auch hier wieder die enge Zusammenarbeit. Wir sind z.B. gerade dabei, eine neue Ausbildungsverordnung zu erstellen, es soll immer alles am neuesten Stand sein. Ich bin selbst viel national und international tätig und kann sagen: Wir sind am Puls der Zeit - Kärnten braucht sich nicht zu verstecken!

Welche Vorteile bieten wir noch?

Eine sehr gute Infrastruktur mit über 40 Skischulen, großen und kleinen, je nach Skigebiet. Und die Ausstattung ist absolut in Ordnung. Ich begrüße es z.B., dass die vier Skischulen auf der Gerlitzen gemeinsam als „Skischule Gerlitzen" auftreten, vieles ist in der Zusammenarbeit leichter. Aber trotzdem sind die Kärntner Skischulen noch nicht so groß, dass der persönliche Kontakt zum Gast verloren ginge. Denn das ist sehr wichtig: die individuelle Betreuung und Ansprache für den Gast - dass es familiär ist.

 Wichtige Vorteile der Kooperation von LSVK und KSSV?

Die Kärntner Skilehrer werden immer wieder in unsere Vorbereitungskurse eingebaut, die speziell im Sommer am Mölltaler Gletscher stattfinden. Umgekehrt achten wir darauf, jungen Rennsportlern den schulischen Schliff zu geben. Ich komme selbst vom Rennsport und im Leistungszentrum haben wir immer wieder viele Anfragen, wo wir Leute in örtliche Skischulen vermitteln. Die Grundlagen des Skisports werden in der Skischule erlernt, der Feinschliff erfolgt im Leistungszentrum. Alle Landeskader-Läufer bekommen eine skischulische Ausbildung und haben eine abgeschlossene Berufsausbildung.

 Vielen Dank für das Gespräch.

(Magazin  des Kärntner Schischulverbandes  Ausgabe 3/2104)